In diesem Ratgeber erfährst du Schritt für Schritt, wie du das prüfen kannst. Du lernst, welche Symbole und Recyclingcodes Hinweise geben. Du erfährst, wie sich Materialtypen unterscheiden. Du bekommst Praxistipps, wie du Herstellerangaben prüfst. Du erfährst, wann ein Ersatzteil besser ist als das ganze Gerät. Am Ende weißt du, welche Fragen du beim Kauf stellen solltest. Du kannst dann bewusst entscheiden, ob dein Mixer für deinen Alltag passend ist.
Wie du praktisch prüfst, ob dein Mixer BPA-frei ist
Zuerst kurz zum Prinzip. Es gibt keine einfache Haushaltsprobe, die zuverlässig BPA nachweist. Viele Hinweise kannst du aber selbst sammeln. Sie reduzieren Unsicherheit. Schau auf Materialien. Prüfe Kennzeichnungen. Frag den Hersteller. Achte auf sichtbare Alterung. Wenn du absolute Sicherheit brauchst, sind Labortests die Lösung.
Die folgende Tabelle listet die wichtigsten Prüfstellen am Gerät, typische Kennzeichen und konkrete Schritte. Sie hilft dir, schnell einzuschätzen, ob ein Teil wahrscheinlich BPA-frei ist oder ob weitere Schritte nötig sind.
| Teil | Was prüfen? | Typische Kennzeichen | Vorgehen |
|---|---|---|---|
| Behälter/Krug | Material, Recyclingcode, Aufdruck | Glas, Tritan, PP, PET, PC (Polycarbonat) oder Code 7 | Glas ist BPA-frei. Tritan und PP gelten meist als BPA-frei. Code 7 kann PC enthalten. Wenn PC oder Code 7 ohne Hinweis auf „BPA-frei“ steht, Hersteller fragen. |
| Deckel | Schriftzug, Weichteilmaterial | Gummi/Dichtungen oft Silikon, Kunststoffdeckel aus PC möglich | Dichtungen aus Silikon sind normalerweise BPA-frei. Hartplastikdeckel prüfen. Bei Zweifel Herstellerkontakt oder Ersatzteil aus Silikon/Glas wählen. |
| Dichtungen und Gummiteile | Materialbezeichnung, Weichmacher | Silikon, NBR, EPDM | Silikon ist in der Regel unproblematisch. Weichmacherhaltige Kunststoffe sind sensibler. Bei Unsicherheit Teile austauschen. |
| Gehäuse und Basis | Innen liegende Plastikverkleidungen, Zuordnung zu Lebensmittelkontakt | Metallgehäuse meist unkritisch, einzelne Kunststoffteile variieren | Prüfe, ob Kunststoffteile in Kontakt mit Lebensmitteln kommen. Wenn ja, Herstellerangaben oder Konformitätserklärung anfordern. |
| Kennzeichnungen & Dokumente | Produktseite, Datenblatt, Konformitätserklärung | „BPA-free“, Materialangabe, EU-Verordnung 10/2011 Hinweise | Produktseite und Datenblatt prüfen. Fehlt die Info, Support anschreiben. Frage nach Messergebnissen für Migration von BPA. |
| Optische/physikalische Hinweise | Vergilbung, Rissbildung, Geruch | Vergilbung kann auf Alterung stehen, starker Kunststoffgeruch auffällig | Vergilbte oder stark gealterte Teile eher ersetzen. Geruch ist ein Warnsignal. Ersatz durch Glas oder Tritan erwägen. |
| Labortest und Prüfstellen | Migrationstest, akkreditierte Labore | Eurofins, SGS, TÜV, DAkkS-akkreditierte Labore führen Tests durch | Wenn du absolute Gewissheit brauchst, Migrationstests anfragen. Tests folgen Normen und EU-Grenzwerten. Kosten und Zeit beachten. |
Kurze Handlungsempfehlung
Prüfe zuerst Materialkennzeichnungen und den Recyclingcode. Suche nach „BPA‑frei“ oder nach konkreten Materialangaben wie Tritan, PP oder Glas. Wenn du nur „Code 7“ oder kein Material findest, frage den Hersteller. Erkundige dich nach Konformitätsangaben zur EU-Verordnung 10/2011 oder nach Migrationsmessungen. Ersetze vergilbte oder stark gealterte Kunststoffteile. Wenn du wirklich sicher sein musst, lass eine Migration in einem akkreditierten Labor prüfen. So triffst du eine informierte Entscheidung ohne unnötige Unsicherheit.
Häufige Fragen zu BPA im Mixer
Wie finde ich heraus, ob mein Mixer BPA enthält?
Prüfe den Behälter auf Materialangaben und Recyclingcode. Achte auf Begriffe wie Polycarbonat oder Code 7. Steht explizit BPA-frei auf dem Produkt, ist das ein klares Zeichen. Fehlt die Angabe, frage den Hersteller oder ziehe einen Labortest in Betracht.
Welche Teile eines Mixers sind am ehesten gefährdet?
Vor allem Teile, die direkt mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, sind relevant. Das sind Behälter, harte Kunststoffdeckel und Einfüllöffnungen. Dichtungen aus Silikon sind meist unproblematisch. Metallgehäuse sind in der Regel nicht betroffen.
Sind Glasbehälter eine sichere Alternative?
Ja. Glas ist inert und enthält kein BPA. Glas kann schwerer und zerbrechlicher sein. Achte trotzdem auf das Material von Deckeln und Dichtungen.
Wie zuverlässig sind Herstellerangaben zu „BPA-frei“?
Viele Hersteller geben korrekte Angaben. Prüfe aber Datenblätter oder Konformitätserklärungen. Seriöse Hersteller nennen Normen oder Testergebnisse. Wenn die Info fehlt, fordere eine schriftliche Bestätigung an.
Kann ich selbst Tests durchführen oder brauche ich ein Labor?
Haushaltsprüfungen liefern nur Anhaltspunkte. Vergilbung oder starker Kunststoffgeruch deuten auf Alterung hin, sind aber kein Beweis für BPA. Für Gewissheit brauchst du einen Migrationstest in einem akkreditierten Labor wie Eurofins oder SGS. Solche Tests messen BPA-Werte nach festgelegten Normen.
Worauf du beim Kauf achten solltest
- Material prüfen. Achte auf Glas, Tritan oder PP als Behältermaterial. Vermeide Polycarbonat, das oft mit BPA verbunden ist.
- Aufdrucke und Zertifikate verlangen. Suche nach dem Hinweis BPA-frei und nach einer Konformitätserklärung oder Angaben zur EU-Verordnung 10/2011.
- Recyclingcode lesen. Codes wie 1 = PET und 5 = PP sind unkritischer. Code 7 steht für „sonstige“ und kann Polycarbonat enthalten, dann Hersteller fragen.
- Ersatzteile prüfen. Frage, ob Deckel, Dichtungen und Krüge als Ersatzteile erhältlich sind. Wähle Dichtungen aus Silikon oder alternative Deckel aus Glas.
- Herstellerkontakt nutzen. Fordere schriftliche Angaben zum Material und zur Lebensmittelsicherheit an. Seriöse Hersteller nennen Prüfstandards oder Testergebnisse.
- Bevorzuge glas- oder tritanbasierte Lösungen. Glas ist inert und enthält kein BPA. Tritan ist eine BPA-freie Alternative zu starren Kunststoffen.
- Auf Alterung achten. Vergilbung, Risse oder starker Kunststoffgeruch sind Warnsignale. Solche Teile lieber ersetzen oder eine glasbasierte Variante wählen.
- Bei hoher Sicherheitsanforderung Labortests erwägen. Eine Migrationstestung in einem akkreditierten Labor gibt Gewissheit. Beachte Kosten und Bearbeitungszeit.
Hintergrund: Was ist BPA und wie hängt es mit Mixern zusammen?
Was ist BPA?
BPA steht für Bisphenol A. Es ist eine chemische Verbindung, die in der Kunststoffherstellung eingesetzt wird. Hersteller nutzen BPA vor allem zur Produktion von Polycarbonat. Polycarbonat ist hart, transparent und stabil. BPA steckt außerdem in Epoxidharzen. Diese Harze finden sich etwa in Dichtungen oder Beschichtungen.
Wie kann BPA in Lebensmittel gelangen?
BPA kann aus Kunststoff in Lebensmittel übergehen. Das passiert vor allem, wenn der Kunststoff erhitzt wird. Längere Kontaktzeiten erhöhen die Freisetzung. Auch saure oder fette Lebensmittel fördern die Migration. Beschädigungen wie Kratzer und Vergilbung verstärken den Effekt. Deshalb sind warme Smoothies aus gealterten Kunststoffkrügen risikoreicher als kühle Getränke aus Glas.
Welche Alternativen gibt es?
Es gibt mehrere Alternativen zu polycarbonathaltigen Teilen. Glas ist inert und gibt keine Stoffe an Lebensmittel ab. Es ist deshalb die sicherste Option für Behälter. Edelstahl ist robust und lebensmittelsicher, aber nicht transparent. Tritan ist ein handelsüblich beworbenes BPA‑freies Copolyester. Polypropylen (PP) gilt als unkritisch für Lebensmittelkontakt. Beachte, dass „BPA‑frei“ nicht automatisch heißt, dass keine anderen Bisphenole wie BPS verwendet werden.
Wie zuverlässig sind Recyclingcodes und Kennzeichnungen?
Recyclingcodes geben Hinweise, aber keine Garantie. Code 1 steht für PET, Code 5 für PP. Code 7 bedeutet „sonstige“ und kann Polycarbonat enthalten. Ein Materialaufdruck wie „Tritan“ oder „PP“ ist aussagekräftiger. „BPA‑frei“ ist hilfreich, wenn er durch Datenblätter oder Prüfberichte belegt wird. Bei Unsicherheit solltest du den Hersteller nach Prüfstandards oder Migrationsmessungen fragen. Gesetzliche Vorgaben wie die EU-Verordnung 10/2011 regeln Migrationstests. Wenn du absolute Sicherheit brauchst, sind Laboruntersuchungen die verlässlichste Option.
Schritt für Schritt prüfen, ob dein Mixer BPA‑frei ist
- Informationen sammeln Sammle Bedienungsanleitung, Rechnung und Produktetikett. Notiere Modellnummer und Kaufdatum für Rückfragen beim Hersteller.
- Sichtprüfung Suche nach Materialangaben auf Boden, Deckel und Behälter. Achte auf Begriffe wie Glas, Tritan, PP oder Polycarbonat und auf den Recyclingcode.
- Recyclingcode erkennen Lies den Kunststoffcode. Codes 1 und 5 deuten auf PET oder PP hin. Code 7 steht für „sonstige“ und kann Polycarbonat enthalten; dann nachfragen.
- Besondere Teile prüfen Kontrolliere Dichtungen, Deckel und Einfüllöffnungen. Silikon ist meist unproblematisch; harte, transparente Kunststoffe sind kritischer.
- Alterung und Beschädigung beurteilen Achte auf Vergilbung, Risse oder starken Kunststoffgeruch. Warnung: Gealterte Teile geben eher Stoffe an Lebensmittel ab. Ersetze solche Teile.
- Nutzungsbedingungen beachten Notiere, ob du heiße oder saure Speisen mixst. Hitze und saure oder fetthaltige Lebensmittel erhöhen die Migrationsrate.
- Hersteller kontaktieren Frage schriftlich nach Materialzusammensetzung und einer Konformitätserklärung. Bitte um Angaben zu Migrationstests oder Prüfberichten.
- Datenblätter und Händlerinfos prüfen Suche online nach Produktdatenblättern oder Prüfzeichen. Seriöse Händler geben Materialdaten und Testergebnisse an.
- Haushaltsprüfungen und ihre Grenzen Du kannst Geruch und Aussehen prüfen. Solche Checks sind nur Hinweise. Sie ersetzen keinen analytischen Test auf BPA.
- Labortest in Auftrag geben Wenn du Gewissheit brauchst, fordere einen Migrationstest an. Suche ein akkreditiertes Labor wie Eurofins oder SGS und nenne „BPA-Migration nach EU-Verordnung 10/2011“. Frage nach DAkkS-Akkreditierung und nach der Messmethode.
- Entscheidung und Maßnahmen Ersetze kritische Teile durch Glas, Tritan oder Edelstahl. Bewahre Dokumente und Testergebnisse auf. Wenn ein Test BPA nachweist, setze das Gerät nicht für heiße oder säurehaltige Speisen ein.
Rechtliche Rahmenbedingungen für BPA in Lebensmittelkontaktmaterialien
Wichtige EU‑Regelungen
Für Kunststoffe, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, gilt die EU‑Verordnung Nr. 10/2011. Sie legt Materialanforderungen und Prüfverfahren für Migration fest. Hersteller müssen erklären, dass ihre Produkte den Vorgaben entsprechen. Für andere Anwendungen mit Bisphenolen gibt es zusätzliche Regelungen, zum Beispiel Beschränkungen in Thermopapier.
Nationale Umsetzung in Deutschland
In Deutschland gilt das LFGB als nationales Lebensmittelrecht. Es verlangt, dass Materialien sicher sind und nicht bedenkliche Stoffe an Lebensmittel abgeben. Behörden können Produkte prüfen und handeln, wenn Vorgaben verletzt werden. Händler und Hersteller in der EU müssen die Einhaltung der Vorschriften sicherstellen.
Praktischer Nutzen für dich als Käufer
Du kannst die Vorschriften nutzen, um konkrete Informationen zu verlangen. Frage nach einer Konformitätserklärung gemäß EU‑Verordnung 10/2011. Bitte um Messergebnisse zur BPA‑Migration inklusive Prüfstandard, Nachweisgrenze und Angabe des akkreditierten Labors. Formuliere zum Beispiel: „Bitte senden Sie mir die Konformitätserklärung nach Verordnung 10/2011 und die BPA‑Migrationsdaten mit Angabe des Prüfverfahrens und des Labors.“ Wenn der Hersteller die Daten nicht liefert, ist das ein Warnsignal.
Was du bei Prüfberichten beachten solltest
Achte darauf, dass das Labor akkreditiert ist. Prüfe, ob der Bericht die getesteten Bedingungen nennt, etwa Temperatur und Kontaktzeit. Ein niedrig gemessener Wert muss über der Nachweisgrenze dokumentiert sein. Fehlen diese Angaben, ist das Ergebnis wenig aussagekräftig.
Zusammengefasst: Nutze Verordnung 10/2011 als Referenz. Fordere schriftliche Nachweise an. Bevorzuge Produkte mit klarer Dokumentation oder wähle Glas, Edelstahl oder explizit ausgewiesene BPA‑freie Kunststoffe.
Wichtige Warnhinweise zu BPA und dem Gebrauch deines Mixers
Erwärmung von Kunststoffteilen
Kunststoff erhöht die Freisetzung von Stoffen bei Hitze. Vermeide heiße oder kochende Flüssigkeiten im Kunststoffbehälter. Mische heiße Zutaten lieber in einem Glas- oder Edelstahlbehälter. Das reduziert das Risiko, dass Stoffe in dein Essen gelangen.
Beschädigungen und Alterung
Kratzer, Risse und Vergilbung sind Warnsignale. Ersetze beschädigte oder gealterte Teile sofort. Gealterter Kunststoff gibt schneller Stoffe an Lebensmittel ab. Nutze neue Dichtungen oder einen neuen Krug, wenn du Unsicherheit siehst.
Unsichere Nutzung
Säurehaltige oder fetthaltige Lebensmittel fördern die Migration von Stoffen. Mische solche Zutaten nicht dauerhaft in unsicheren Kunststoffkrügen. Vermeide längeres Aufbewahren von Speisen im Kunststoffbehälter.
Reinigung und Pflege
Hohe Temperaturen in der Spülmaschine können Kunststoff angreifen. Verwende die Spülmaschine nur, wenn der Hersteller sie explizit freigibt. Reinige Deckel und Dichtungen von Hand, wenn sie empfindlich wirken. Nutze keine Scheuermittel, die Kratzer verursachen.
Konkrete Sicherheitsregel
Wenn du Zweifel an der Materialzusammensetzung hast, frage den Hersteller oder wähle Glas, Edelstahl oder ausdrücklich ausgewiesene BPA-freie Teile. Bei Unsicherheit: sicherheitshalber ersetzen oder ein Labor konsultieren.
